Ingwer Shots mit Orange oder Kurkuma sind seit Jahren voll im Trend. Der Verbrauch von Shots und Smoothies hat sich in Deutschland seit 2008 auf 55 Millionen Liter verdoppelt. 2017 lag der Umsatz bei 179 Millionen Euro.
Was macht den Ingwer Shot und anderes flüssiges Obst und Gemüse in Form von Smoothies so beliebt? Welche Wirkungen hat Ingwer? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu dem Thema. Dazu gibt es eine Rezeptanleitung für einen Ingwer Shot mit Orange zum Selbermachen.
Unter den flüssigen Fitmachern feiern grüne Smoothies und deren Abkömmlinge die Shots eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Die in den USA lebende gebürtige Russin Victoria Boutenko gilt als Erfinderin des flüssigen Gemüses. 2004 kam sie als erste auf die Idee, Blattgemüse in den Mixer zu stecken. Seitdem hat Victoria viele Bestseller veröffentlicht und Millionen Menschen inspiriert.
Schritt für Schritt erfährst du, wie du den besten Ingwer Shot mit Orange zauberst. Das geht kinderleicht und ist eine tolle Erfahrung. Es ist einfach mega zu erleben, wie diese scharfe Wurzelsprosse dich auf Touren bringt. Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Ingwer und Shots gibt es on top. Auf die Knolle, fertig, los.
Ingwer Shot Rezept mit Orange
Zutaten
- 1 Stück Ingwer etwa daumengroß
- 1 Stück Mango reife Mangos am besten auslöffeln
- 2 Stück Orangen
- 3 Stück Karotten vorher waschen und schälen
- 1 Stück Apfel vorher waschen
Anleitung
- Äpfel unter fließendem Wasser waschen
- Karotten unter fließendem Wasser waschen
- Äpfel und Karotten schneiden
- Mango entkernen und auslöffeln
- Orangen filetieren und in Stücke schneiden
- Daumengroßes Stück Ingwer von der Knolle abschneiden
- Geschälten Ingwer zusammen den anderen Zutaten im Slow-Juicer verarbeiten
- Crushed Ice in den verlängerten Shot geben
Warum sind Ingwer Shots gesund?
Der Ingwer-Shot, ein kleiner, scharfer Zaubertrank mit Superkräften. Jeder, der ihn bereits getrunken hat weiß, wie intensiv das Ingwer-Aroma ist. Zuviel davon soll bekanntlich nicht gut sein. Denn obwohl Ingwer als Gewürz für viele Gerichte zum Einsatz kommt, kann ein „Zuviel“ der enthaltenen Scharfstoffe Sodbrennen und Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Was nicht so bekannt ist wie seine Schärfe: Ingwer kommt weltweit vor allem als Arzneipflanze zum Einsatz. Die vielen Inhaltsstoffe, die im Ingwer gefunden wurden, machen die Knolle durch ihre überwiegend positiven Eigenschaften zu einer hochwirksamen Heilpflanze.
Ingwer ist alles andere als fauler Zauber. Aber ist diese Wurzel auch DAS Wundermittel, das die Quacksalber im Mittelalter auf den Marktplätzen gegen Silbergroschen verkauften, um den Menschen Gesundheit und ein ewiges Leben zu versprechen? Vielleicht. Wer weiß das schon.
Auf jeden Fall beruht die positive Wirkung und die feurige Schärfe der Knolle vor allem auf seinen Hauptinhaltsstoffen:
- Ätherische Öle
- Scharfstoff Gingerol
- Harz und Harzsäuren
Daneben enthält Ingwer wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente:
- Vitamin C und Vitamin B6
- Magnesium, Eisen, Kalzium
- Kalium, Natrium und Phosphor
Was die Quacksalber im Mittelalter nur vermuten konnten: Die Inhaltsstoffe der Ingwerwurzel haben tatsächlich Heilkräfte. Aus diesem Grund wird Ingwer nicht nur zum Würzen, sondern auch zur Behandlung schwerer Krankheiten angewandt. Die Fachwelt spricht deshalb von einer Arzneidroge.
Welche Wirkung hat Ingwer?
Ingwer wirkt vor allem antibakteriell und entzündungshemmend. Wenn du mit unreiner Haut zu kämpfen hast, können die antiseptischen Wirkstoffe dir womöglich dabei helfen, dein Hautbild zu verbessern. Ingwer kann sogar zu positiven Veränderungen deines Stoffwechsels führen. Denn dieser spielt auch bei Pickeln und Akne eine besondere Rolle.
Interessant ist, dass die Wunderknolle die Stoffe Borneol und Cineol enthält. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken verdauungsfördernd, magenstärkend, appetit- und kreislaufanregend. Der Scharfstoff Gingerol regt zusätzlich die Durchblutung und den Kreislauf an. Doch damit nicht genug: Die Ingwerwurzel wirkt zudem antiemetisch, das heißt, sie schützt vor Erbrechen.
10 Dinge, für die Ingwer als Heilpflanze gut ist
Aber die Knolle ist nicht nur gut für dein Wohlbefinden und als Vorbeugung gegen Hautprobleme. Ingwer hilft auch bei akuten schweren und nicht so schweren Krankheiten. Hier ein Überblick, für was diese Pflanze medizinisch eingesetzt wird.
- Als Alternative zu einigen Antihistaminika, das sind Medikamente, die Ärzte gegen allergische Reaktionen einsetzen
- Senkt den Blutzuckerspiegel bei der Behandlung von Diabetes
- Wirkt antiseptisch beim Auftragen auf die Haut – bei kleineren Schnitten und Kratzern
- Zur Behandlung von Migränekopfschmerzen
- Gegen Halsschmerzen und leichte Atemwegserkrankungen
- Wird auch als entzündungshemmendes Mittel gegen rheumatische Schmerzen und Arthritis eingesetzt
- Zur Vorbeugung und Verringerung von Übelkeit nach Operationen
- Als Appetitanreger und zur Förderung der Fettverdauung und Magensäureproduktion
- Wird auch verwendet, um Blähungen zu reduzieren
- Zur vorübergehenden Linderung und zum Schutz vor Magen-Darm-Geschwüren
Quelle: University of Texas at El Paso, https://www.utep.edu/herbal-safety/herbal-facts/herbal%20facts%20sheet/ginger.html
Aufgepasst: die höchste Wirkung haben frische Knollen. Auch wichtig: die Zubereitungs-Methode entscheidet, wie viele der Wirkstoffe danach noch drin sind. Bei Ingwer solltest du außerdem immer auf die Menge achten, gerade beim Shot, bei dem du die Knolle roh zubereitest.
Wie viele Shots kann ich pro Tag trinken?
Bereits ein Ingwer Shot am Morgen bringt dich gut durch den Tag. Wie beim Vitamin D gilt auch hier: Viel hilft nicht viel und kann sogar schädlich sein! “Vier Gramm Ingwer täglich reichen vollkommen aus”, sagt Armando Gonzalez, eine Kapazität auf dem Gebiet der Kräutermedizin. Er hat die Liste oben zusammengestellt, die ich sehr gut finde und die ich größtenteils übernommen habe.
Die vier Gramm beziehen sich auf Ingwerpulver. Übertragen auf frischen Ingwer wären das bis zu 40 Gramm. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass 10-20 Gramm Ingwer die bessere Wahl für das Ingwer-Rezept sind. 40 Gramm für einen Ingwer Shot sind definitiv zu viel, wenn du einen Mixer benutzt, da die Scharfstoffe dann zu 100 % verdaut werden müssen.
Ich benutze für die Zubereitung einen Slow-Juicer und verarbeite dafür eine halbe Daumenlänge der Knolle, das sind bei mir etwa 10 Gramm. Ein Bruchteil dieser Menge landet als Saft im Shot und wird mit den anderen Zutaten geschmacklich entschärft bzw. verlängert. Das ist wegen der medizinischen Aktivität der Ingwerwurzel für mich mehr als empfehlenswert, weil mein Magen sonst nicht mitmacht.
Der Ingwer Shot regt deinen Kreislauf nach dem Trinken sehr schnell an und fördert deinen Appetit. Deshalb rate ich davon ab, diesen flüssigen Fitmacher abends zu trinken. Meine Empfehlung lautet deshalb: Den Shot früh morgens trinken oder schlückchenweise über den Tag verteilt, am besten aus einer Thermos-Tasse.
Warum sollte ich Ingwer-Shots Selbermachen?
Ein frisch gemachter Ingwer Shot mit Orange hat zahlreiche Vorteile, insbesondere, wenn du einen Slow-Juicer verwendest. Denn anders als im Mixer bleiben die Nährstoffe beim „langsamen Entsaften“ am besten erhalten. Die Preise für brauchbare Slow-Juicer starten bei etwa 140 Euro und enden bei Produkten, die weit über 1000 Euro kosten können. Weitere Vorteile: Mit dem Slow-Juicer gepresstes Obst und Gemüse hat keine nennenswerte Erwärmung und es entsteht viel weniger Schaum als beim Mixer.
Die abgepackten Ingwer Shots aus dem Handel können da nicht mithalten. Das liegt vor allem daran, dass die Zutaten bei der Herstellung erhitzt werden, damit der Shot länger haltbar bleibt.
Die zuvor erhitzten Ingwer-Drinks im Supermarkt haben deshalb wenig bis kaum medizinische Aktivität. Das haben auch die Hersteller begriffen. Im Kühlregal findest du deshalb Shots, die bei der Produktion nicht erhitzt wurden. Warum die selbstgemachten trotzdem besser sind:
- Selbstgemachte Shots enthalten gemäß Zubereitung etwas mehr Ingwer als die Kaufprodukte. Der Ingwer-Anteil fertiger Ingwer-Shots liegt bei der handelsüblichen Einzel-Füllmenge (30ml) bei maximal 30 Prozent, was schon sehr hoch ist.
- Die Handelsware enthält sehr viel zugesetzten Fruchtzucker, meist in Form von Agavendicksaft, was die Sache nicht besser macht. Dadurch schmecken die Shots zwar weniger scharf, doch die Blutzuckersenkende Wirkung wird dadurch komplett ausbremst.
Ein weiterer Grund für selbstgemachte Ingwer-Shots ist die Geschmacksvielfalt durch die Kombination mit anderen frischen Obst- und Gemüsesorten. Tipp: Experimentieren ist immer erlaubt.
Womit kann ich Shots mit Ingwer kombinieren?
Wie die perfekte Kombi für deinen Ingwer-Shot aussieht, ist Geschmackssache. Ich nehme neben Orangen am liebsten Äpfel und Karotten zum Neutralisieren der Schärfe. Bananen kommen bei mir nicht rein, die harmonieren aus meiner Sicht nicht so gut mit der scharfen Knolle. Auch Zucker setze ich zum Neutralisieren nicht zu, das übernimmt das reife Obst zusammen mit den Karotten.
Zitronen und Mangos kann ich sehr empfehlen. Besonders Zitrusfrüchte haben einen positiven Nebeneffekt. Sie führen durch das Vitamin-C zu einer höheren Wirkkraft (Bioverfügbarkeit) der in deinem Shot oder Smoothie enthaltenen pflanzlichen Eiweiße. Für Gemüse-Smoothies ist das wichtig.
Mehr darüber verrate ich, wenn es bei uns um grüne Smoothies geht. Schau gerne ab und zu auf meinem Twitter-Account vorbei, dort kündige ich regelmäßig neue Artikel an, die in Planung sind. Bis dahin wünsche ich dir einen perfekten Start in den Tag mit dem neuen Rezept. Und vergiss nicht in die Kommentare zu schreiben, womit du deinen Ingwer Shot am liebsten kombinierst.